Ausgedehnte Schneeschuhtour auf den Großen Ochsenkopf
Ausgedehnte Schneeschuhtour auf den Großen Ochsenkopf

Ausgedehnte Schneeschuhtour auf den Großen Ochsenkopf

Die beschriebene Route auf den Großen Ochsenkopf als Rundtour ist eine sehr schöne, ausgedehnte Schneeschuhtour.

Tourdaten: Länge 14,1 km, Höhe 801 hm

Inhaltsverzeichnis

Los zum Ochsenkopf auf bekanntem Weg

Heute, bei herrlichstem Wetter und angenehmen Temperaturen, haben wir uns eine ausgedehntere Schneeschuhtour vorgenommen und als Ziel den Großen Ochsenkopf gesetzt. Der Gipfel liegt etwas nordöstlich des bekannten Riedberger Horns und ist ein sehr beliebtes Ski- und Schneeschuhtourenziel. Wir parken wieder am Anfang des Riedbergpasses bei Obermaiselstein, von hier aus haben wir auch unsere Tour auf den Wannenkopf gestartet. Der Weg ist also zunächst derselbe und führt uns über eine Forststraße hinein ins Bolgental, in Kehren bergauf. Wir haben Glück und können fast gleich zu beginn unsere Schneeschuhe anziehen – es hat nochmal geschneit und bereits ab hier unten ist eine gute Unterlage vorhanden.

Abzweigung Wannkopf / Ochsenkopf (Bolgental)
Abzweigung Wannenkopf/Bolgental

Hinein ins Bolgental

Bald erreichen wir die uns bereits bekannte Abzweigung, von wo aus wir auf einer unserer letzten Touren auf den Wannenkopf nach links abgebogen sind. Heute jedoch wählen wir den Weg gerade aus weiter und folgen dem Bach rechts von uns, der Bolgenach hinein ins fast gleichnamige Tal. Links von uns ragt der Wannenkopf hoch, wir kommen an ein paar Wasserfällen vorbei und laufen zunächst im Schatten. Hier kommt im Winter z. T. wohl gar keine Sonne an die Bäume. Da es wie bereits erwähnt aber heute nicht allzu kalt ist, ist es sehr schön, da hier der Schnee noch nicht getaut, sondern sich frisch auf den Zweigen gehalten hat.

Noch frischer Schnee schmückt die Äste

Ab in die Sonne

Auf flachem Weg laufen wir immer weiter ins Bolgental hinein, die Steigung merkt man kaum, trotzdem sind wir heute flott unterwegs (das Training der vorherigen Schneeschuhtouren macht sich wohl v. a. bei einem von uns bemerkbar?). Nun scheint uns bereits auch schon die Sonne an, herrlich! Wir erreichen bald die Zunkleiten-Alpe (nur im Sommer bewirtschaftet) und haben beim Rückblick bereits einige schöne Aussichten auf die Berge bei Oberstdorf/Sonthofen.

Die Zunkleiten-Alpe im Bolgental

Weiter geht es an der Alpe nach links vorbei bei strahlendem Sonnenschein. Der Schnee an den Hängen rechts von uns fängt weiter oben bereits zu tauen an und es kommt z. T. die Wiese zum Vorschein, weshalb diese Tour im späteren Frühjahr je nach Schneelage sich eher nicht mehr als erste Wahl erweist und anderswo oft noch bessere Bedingungen für Schneeschuhe herrschen. Heute haben wir jedoch einen super Tag erwischt. Am Wegesrand treffen wir schließlich auf einen Wegweiser, der rechts den Wald hinauf den Pfad zum Berghaus Schwaben angibt. Über dieses wird uns später unserer Rückweg führen, jetzt aber folgen wir dem Weg geradeaus in Richtung Riedberger Horn weiter, dessen Gipfel wir nun immer im Blick haben.

Das Riedberger Horn von der Nordseite aus

Nie allzu steil folgen wir dem Weg immer in Richtung Westen auf das Riedberger Horn zu, wobei wir nun ein Stück lang im Wald laufen. Hier ist es gleich merklich kühler im Vergleich zum Weg an der direkten Sonne. Wir passieren ein schönes Kreuz mitten auf der Wiese und verlassen den Wald wieder. Stetig bergauf erreichen wir schließlich die noch tief verschneite Bolgen-Alpe.

Die Bolgen-Alpe, vor allem die Süd- und Westseite noch unter einer hohen Schneedecke

Auf dem Weg zum Gipfel

Nun wird es doch noch steiler, wir gehen im Bogen nach links hinter der Bolgen-Alpe vorbei und erreichen eine Anhöhe unterhalb des Grates, der das Riedberger Horn mit dem Ochsenkopf verbindet und anschließend weiter zum Weiherkopf sowie Siegiswanger Horn führt. Im Winter gibt es einen präparierten Wanderweg von der Bergbahnstation des Weiherkopfs, der über das Berghaus Schwaben in fast gleichbleibender Höhe und in Richtung Riedberger Horn führt. Wir queren den präparierten Wanderweg nur kurz und steigen das letzte Stück hinauf auf den vorher genannten Grat.

Auf dem Grat zum Großen Ochsenkopf
Auf dem Grat zum Großen Ochsenkopf, unter uns der präparierte Winterwanderweg

Der Weg auf dem Grat führt uns in kurzen Abständen im Auf und Ab das letzte Stück zum Großen Ochsenkopf. Laut Sommerwegweiser braucht man von hier aus noch genau 1 h zum Gipfel, wir haben aber selbst im Winter mit Schneeschuhen nur noch ca. eine knappe halbe Stunde gebraucht. Ganz einfach ist der Weg nicht, je nach Schneelage führt er z. T. über mehr oder weniger verstecktes Gestrüpp und Wurzeln und einmal zwar nur ganz kurz, aber sehr steil hinunter. Da muss man gerade schauen, wie man bei dem mittlerweile relativ weichen Schnee gut auftritt und bremst, um nicht „Ski zu fahren“! Am besten geht es letztendlich mit Schrägschritt, wobei hier auch die Stöcke sehr von Nutzen sind. Die Landschaft hier oben ist gerade im Winter auch herrlich, auf der nun breiten Ebene geht es einmal mehr einen kleinen Hügel hinauf und die Aussicht nach Süden belohnt den bisherigen Aufstieg!

Fast am Gipfel – links der Weiherkopf, rechts (abgeschnitten) der Wannenkopf und der Hochvogel in der Ferne

Während wir auf der Ebene, die mit lichten Tannen durchsetzt ist, nach Osten wandern, können wir nun unser Ziel erkennen! Es geht nochmal einen letzten Aufschwung hinauf und dann haben wir den Großen Ochsenkopf erreicht. Hier sind wir natürlich nicht alleine, aber finden gut ein Plätzchen am breiten Gipfel. Es sind auch andere Schneeschuhgänger oben, die meisten jedoch sind mit Tourenski unterwegs. Nach ungefähr 2 3/4 h sind wir oben und genießen eine Pause bei strahlender Sonne. Es weht kein Wind und so lässt es sich angenehm aushalten. Die Aussicht beschränkt sich nun mehr nicht nur in Richtung Süden, sondern wir können auch im Norden die Nagelfluhkette und die umliegenden Gipfel wie das Bleicherhorn und Höllritzer Eck sehen. Auf der Nordseite unter uns liegt außerdem das Gunzesrieder Tal, ein sehr bekannter Ausgangspunkt für zahlreiche Ski- und Schneeschuhtouren.

Ausblick vom Gipfel, gegenüber der Wannenkopf, im Hintergrund ragt der Ifen hervor
Sonne pur, absolut kein Wind, oben angekommen – herrlich!

Abstieg vom Ochsenkopf über das Berghaus Schwaben

Direkt am Gipfel ist gerade noch ein Wegweiser erkennbar, der aus dem Schnee ragt. Lustig zu sehen, wie hoch der Schnee hier wohl sein muss, wenn wir fast schon „auf“ dem Wegweiser stehen bzw. dieser gerade so aus dem Boden ragt! Wir machen uns schließlich an den Abstieg und wählen dabei den Rundweg. Dieser ist kürzer als der Bogen ist, den wir beim Aufstieg gemacht haben.

Das erste Stück vom Großen Ochsenkopf hinab auf der Ostseite ist nochmal gut steil, dann wird es angenehmer. Einige Leute kommen uns nun entgegen, viele sind wohl mit der Bahn auf den Weiherkopf gefahren und von dort aus losgelaufen. Wir sind rasch am Berghaus Schwaben, das auch im Winter geöffnet hat und eine relativ große Sonnenterrasse bietet. Wir gehen direkt dort vorbei und laufen nun ein kurzes Stück auf dem präparierten Winterwanderweg hinab, bis wir an einer Hütte etwas unterhalb des Berghaus Schwaben nach rechts in den Wald abbiegen. Spuren sind zum Glück vorhanden, somit müssen wir uns über die Wegfindung keine Gedanken machen!

Abstieg vom Ochsenkopf
Abstieg über das Berghaus Schwaben

Im Sommer führt ein markierter Pfad durch den Wald hinauf, der Weg im Winter ist mit dem Sommerweg fast identisch. Wenn keine Spuren vorhanden sind (was äußerst selten der Fall sein dürfte), kann man sich an den Markierungen an den Bäumen orientieren. Jedoch ist es dann geg. nicht ganz einfach, den Weg durch den Wald zu finden. Gefühlt ruck zuck sind wir wieder an der Abzweigung und beim Aufstieg genannten Wegweiser, wo wir zuvor weiter ins Bolgental hinein gegangen sind. Der Schnee wird nun deutlich sulziger und taut, jedoch kommen noch keine offenen Stellen zum Vorschein. Wir gehen nun wie bereits beim Aufstieg wieder zurück über die Zunkleiten-Alpe und den restlichen Forstweg hinab nach Obermaiselstein, bis wir nach ca. 1 1/2 h Abstieg wieder den Parkplatz erreichen.

Fazit zur Ochsenkopf Schneeschuh Tour

Die so beschriebene Route auf den Großen Ochsenkopf als Rundtour ist eine sehr schöne, ausgedehnte Schneeschuhtour. Die Anstiege sind nur selten steil, jedoch ist die Tour bis zum Gipfel hinauf eher etwas länger. Der Weg lohnt sich jedoch, da er durch die wunderschönen Ebenen des Bolgentals vorbei an verschneiten Hütten und dem aussichtsreichen Grat hinauf auf den Gipfel führt und landschaftlich definitiv noch mehr zu bieten hat, als gleich über das Berghaus Schwaben aufzusteigen. Will man die Strecke jedoch kürzer halten, bietet sich dieser Aufstieg gut an.

Den Großen Ochsenkopf kann man außerdem auch vom Gunzesrieder Tal bzw. Ostertal aus erreichen, hier deutlich kürzer mit ca. knapp 700 hm Aufstieg und etwa 5 km (einfach). Diese Tour, die auf der Nordseite auf den Gipfel führt, bietet sich v. a. im späteren Frühjahr an, wenn auf der Südseite womöglich schon zu wenig Schnee vorhanden ist. Alternativ zu unserer Rundtour kann natürlich auch der Abstieg dem Aufstiegsweg entsprechen. Dann läuft man den Grat wieder zurück. Hier jedoch bedenken, dass durch das Auf und Ab nochmal ein paar Höhenmeter dazu kommen und die Strecke sich durch den Bogen, den man erneut macht, natürlich verlängert. Als Ziel ist der Große Ochsenkopf im Winter wunderschön mit toller, freier Sicht in alle Richtungen und Platz auf und am Gipfel.

Weitere spannende Touren

Wenn ihr über eine weitere Schneeschuhtour von Obermaiselstein lesen wollt, schaut euch doch die Tour auf den Wannenkopf an!

3 Kommentare

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