Steineberg-Tourdaten
Länge: 11,3 km, Höhe: 755 hm
Datum: 29. Mai
Inhaltsverzeichnis
- Früher Start in Gunzesried
- Aufstieg mit Regenwolken im Rücken
- Weiter auf den Kiessteinen
- Auf dem Höhenrücken Richtung Steineberg
- Kurzer, kalter Schlussaufstieg
- Rundweg hinab
Früher Start in Gunzesried
Da das Wetter für heute eher unsicher ist, haben wir uns eine kurze Tour auf den Steineberg vorgenommen. Wir vermeiden heute, allzu „weit“ in die Berge hinein zu fahren (z. B. nach Hinterstein oder Oberstdorf), was sich später noch als richtige Entscheidung herausstellen wird. Oftmals regnet es nämlich bereits in Oberstdorf, während die Allgäuer Vorgipfel, zu denen auch die Nagelfluhkette mit dem Steineberg zählt, noch trocken davon kommt. Auch heute sind wir deshalb früh unterwegs. Wir parken um kurz nach sechs am Ortsende von Gunzesried bei der Ossi-Reichert-Bahn, die nordseitig zum Ofterschwanger Horn führt.
Es ist nichts los – was bestimmt auch an den eher bescheidenen Wetteraussichten liegt -, doch Regen ist erst ab späteren Vormittag angesagt. Trotzdem ist es bereits stark bewölkt, als wir starten und es weht ein relativ frischer Wind. Wir folgen kurz der Hauptstraße in Richtung Gunzesried Säge, bevor wir rechts an dem Wegweiser (Beschilderung Steineberg/Mittag) abbiegen. Zunächst auf Teerstraße kommen wir an ein paar romantischen Bauernhäusern vorbei. Die Wiesen um uns herum blühen super schön, v. a. werden wir von zahlreichen Schlangenknöterichen begleitet, die aufgrund ihres Aussehens auch als „Zahnbürsten“ bezeichnet werden. Eine kurze Zeit führt uns die Teerstraße durch den Wald. Dann erreichen wir das letzte Bauernhaus und werden von einem – zum Glück friedlichen – Hund begrüßt, der ebenfalls schon so früh morgens wach ist.
Aufstieg mit Regenwolken im Rücken
Wir laufen nach wie vor auf geteertem Weg, der der romantischen Landschaft am Anfang des Gunzesrieder Tals jedoch keinen Abbruch tut: wir sind umgeben von blühenden Wiesen, verschiedensten Bäumen mit interessanten Wurzelformationen und auch das für die Nagelfluhkette typische Gestein ist bereits immer wieder zu sehen.
Auf unserem Weg zum Steineberg kommen wir an insgesamt zwei kleinen Almhütten vorbei – weit ist der Weg eigentlich nicht, jedoch relativ steil. Mit den aufkommenden Wolken, die wir in Richtung Oberstdorf/Kleinwalsertal sehen, sind wir heute zudem ziemlich flott unterwegs. Mehr kurz und sportlich als Genusstour mit Ausblicke genießen! Je höher wir kommen, desto mehr können wir den Regen sehen, den die Wolken weiter südlich bereits mit sich bringen.
Weiter auf den Kiessteinen
Als wir an der Vorderen Krumbachalpe vorbeikommen, begrüßen uns die Kühe und sogar ein Pferd, die hier – zum Glück abgezäunt! – weiden und springen neugierig auf uns zu. Auch Hasen und ein paar Hühner leben auf dieser Alpe noch. Nun endet der geteerte Weg und weiter geht es, nicht mehr so steil wie zuvor, auf einem breiteren Fahrweg mit Kiessteinen. Wir können den Steineberg links von uns bereits sehen und beobachten erneut die Regenwolken, die sich bis jetzt zum Glück schön hinten in Oberstdorf halten.
Wir überlegen kurz, ob wir rechts auf das Bärenköpfle gehen sollen anstatt auf den Steineberg – Regen bzw. möglicherweise ein Gewitter sind jedoch erst für späteren Vormittag angesagt und nachdem die momentanen Regenwolken südwärts und nicht zu uns zu ziehen scheinen und es erst gegen sieben Uhr morgens ist, entscheiden wir uns für den Steineberg.
Auf dem Höhenrücken Richtung Steineberg
Endlich wird der Weg etwas alpiner und schöner und geht zu einem kleinen Pfad über, der auf einem Höhenrücken zum Steineberg führt. Hier sind einige Treppenstufen angelegt und es geht, nun wieder durch Wald, nochmal bergauf. Immer wieder können wir nach Norden Richtung Immenstadt und ins Illertal sehen – in diese Richtung ist weiter hinten blauer Himmel.
Wir sind nun bereits sehr nahe unterhalb des Steinebergs. Nochmal gilt es einige Stufen zu überwinden, wobei der Weg teilweise noch Schäden vom Winter hat, was jedoch kein Problem ist. Es gibt nun zwei Möglichkeiten, auf den Steineberg zu gehen. Entweder direkt über eine hohe Leiter am Fels hinauf. Oder über einen Querweg an der Nordseite entlang, der dann in einem Bogen auf den Gipfel führt. Der Weg über die Leiter ist natürlich schneller.
Kurzer kalter Schlussanstieg
Angesichts des Wetters entscheiden wir uns für die kürzere Variante über die Leiter, was wir bei strahlendem Sonnenschein vielleicht nicht getan hätten. Letztendlich ist es aber gar nicht so schlimm wie gedacht, denn die Leiter führt sehr nah am Felsen entlang hinauf und somit muss man keine womöglich schwindelerregenden Blicke aushalten, sondern sieht eigentlich immer nur die Felswand direkt vor sich. Einzig unangenehme Sache ist, wie eiskalt das Metall ist – das hätten wir so nicht erwartet!
Um etwa zehn nach halb Acht haben wir bereits den Gipfel erreicht. Die Stimmung ist trotz bzw. gerade mit dem unschöneren, aber trockenen Wetter und den Wolken richtig toll und spannend! Für eine große Pause nehmen wir uns dennoch keine Zeit.
Rundweg hinab
Beim Rückweg entscheiden wir uns, nicht nochmal bergab über die Leiter zu gehen, sondern nehmen den Pfad, der direkt vom Steineberg auf der Südseite hinunter führt. Vor allem zu Beginn ist dieser ziemlich steil und auch etwas erdig. Daher sollte die Tour besser nicht direkt nach starken Niederschlägen begangen werden. Wir gelangen zu einer unbewirtschafteten Alpe, wo wir darauf achten müssen, den Weg weiter hinab zu nehmen, der direkt bei dieser weiter runter führt. Inzwischen haben sich die Regenwolken immer mehr nach Süden verzogen.
Endspurt der Steineberg-Tour
Es ist zwar noch stark bewölkt, jedoch kommt ab und an ganz kurz auch fast die Sonne durch. Ein Stück geht es noch auf dem Pfad bergab, dann stoßen wir auf eine wohl neu angelegt, breite Forststraße. Diese führt uns nochmal steiler in Kehren bergab und zweigt letztendlich unterhalb der ersten Alpe, die wir beim Hochweg passiert haben, wieder auf unseren Aufstiegsweg. Kurz vor dieser Abzweigung müssen wir jedoch noch einen kleinen, aber eher breiten Bach überqueren. Dann laufen wir auch das letzte Stück, nun nicht mehr so im schnellen Modus, vollends zum Parkplatz zurück. Dieser ist bis auf ein weiteres Auto nach wie vor komplett leer, das Wetter hat zum Glück gehalten und wir können kurz gar nicht glauben, dass es erst neun Uhr sein soll!