Schönkahler-Tour: Länge: ca. 11 km, Höhenmeter: ca. 700 hm, Datum: 16.12.23
Inhaltsverzeichnis
- Start in Schattwald
- Ruhig über Wiesen und durch Wald
- Erste Ausblicke und traumhafter Winterwald
- Anstieg zum Pirschling
- Schönkahler-Gipfel in Sicht
- Abstieg
- Fazit
Start in Schattwald
Über Nacht hat es etwas Neuschnee gegeben (nicht allzu viel, jedoch werden wir später noch merken, dass auch nur einige Zentimeter Neuschnee die Tour ohne vorherige Spuren bereits deutlich anstrengender machen können, als die vorgespurte Strecke) – uns erwartet ein traumhafter Wintertag und gerade der so frische, unverbrauchte Neuschnee am Morgen bringt eine herrliche Stimmung! Wir parken in Schattwald direkt im Ort, es ist nicht allzu kalt heute, was sehr angenehm ist. Dann müssen wir die Schneeschuhe kurz tragen und zwar gehen wir zur Kirche am östlichen Ortsende von Schattwald. Hier können wir unsere Schneeschuhe dann bereits anlegen, da wir nun über das verschneite Feld laufen. Wir befinden uns unterhalb der ersten steileren Hänge und steuern zuerst, etwas quer links gehend, ein Feldkreuz an, dass wir in mehreren hundert Metern Entfernung sehen. Wir sind relativ früh dran und auf dieser Route die ersten, die den Neuschnee genießen dürfen. Entsprechend ruhig und still gestaltet sich der erste Teil unserer Tour. An besagtem Feldkreuz müssen wir kurz einen hier endenden schmalen Teerweg queren, dann geht es den Hang hinauf direkt in den Wald hinein. Bereits zu Beginn erwartet uns schon eines der steilsten Stücke auf dieser Tour. Es geht bergauf, der Weg durch den Wald findet sich eigentlich von selbst. Links neben uns rauscht in der Tiefe ein kleiner Bach, den wir zwar hören, jedoch nicht sehen können.
Ruhig über Wiesen und durch Wald
Wir gehen den Wald immer weiter bergauf, bis wir eine kleine Lichtung erreichen. Zu unserer linken befindet sich eine kleine Holzhütte. An dieser gehen wir geradeaus weiter bergauf, jetzt wird es etwas flacher und wir erreichen schließlich eine offene Wiese. Die ersten Ausblicke bieten sich uns über Schattwald und auch die dem Tal gegenüberliegenden Berge, u. a. das Wannenjoch, Bschießer und Ponten sind sichtbar. Nun halten wir uns rechts, es wird flacher und wir passieren eine weitere kleine Holzhütte.
An der zweiten Holzhütte gehen wir quer vorbei, links von uns befinden sich Tannen. Wir erkennen einen Zaun, der eine breite Durchschlupfmöglichkeit bietet. Hier gehen wir hindurch und je nach Schneelage ist hier zu erkennen, dass wir auf einen Feldweg stoßen. Diesem folgen wir kurz und wenden uns dann nach links, sodass es wieder bergauf geht. Nun erwarten uns mehrere Hügel hintereinander. Der Pulverschnee ist herrlich, die Sonne erreicht uns schließlich auch und die Schneekristalle funkeln und glitzern. Absoluter Wintertraum bereits hier!
Durch den Neuschnee kommen wir nicht allzu schnell voran und langsam wird es anstrengender, aber gleichzeitig ist es wunderschön, hier die ersten zu sein und die Ruhe und Atmosphäre hier genießen zu dürfen. Wir überwinden einen Hügel nach dem anderen, immer auf der Wiese bleibend, neben uns Winterwald, bis wir eine weitere Ebene erreichen.
Erste Ausblicke und traumhafter Winterwald auf der Schönkahler-Tour
Inzwischen sind wir bereits ein Stück höher und können nun auch erste Ausblicke ins östliche Tannheimer Tal genießen. Der Einstein kommt wie thronend zum Vorstein.
Wir gehen immer weiter in östliche Richtung, bis wir direkt links neben uns wieder eine Ansammlung mehrerer Tannen vorfinden. Hier geht es ein kurzes Stück bergab in eine kleine Senke und dann gegenüber gleich wieder hoch. Hier empfiehlt es sich, in einem leichten Linksbogen den kurzen Gegenanstieg zu nehmen, da das Gelände unter dem Schnee Sträucher sowie abgeholzte Baumstümpfe verbirgt und wir bereits das eine oder andere Mal auf dieser Tour in ein mehr oder weniger großes Loch getreten sind. Nach dem kurzen Anstieg können wir nun wieder den Sommerweg erkennen, nämlich einen jetzt verschneiten Forstweg mit Zaun.
Diesem Weg folgen wir. Er führt uns wieder in den Wald und macht recht bald einen Linksbogen. Nun stehen wir auf einer kleinen Waldlichtung, der Sommerweg ist hier nicht mehr so deutlich zu sehen. Wenn man hier zum ersten mal ist und keine Spuren vorfindet, denen man bloß zu folgen braucht, kann hier die Orientierung etwas schwierig werden. Es gibt sicherlich mehrere Wege, wobei wir für uns festgestellt haben, dass der beste gleich zu Beginn der Lichtung durch den Wald führt. Nach der Linkskurve gehen wir nur noch ein kurzes Stück das Feld entlang, um dann sehr schnell nach rechts in den Wald abzubiegen. Der Winterwald ist traumhaft und wir suchen uns einen Weg durch die Tannen. Ohne Spuren kann man sich merken, dass die Richtung natürlich den Wald hinauf, aber zunächst auch eher links haltend, also in nordösltiche Richtung, geht. Hat man schließlich den kleinen Anstieg geschafft und wird das Gelände wieder ebener, sollte man sich nun nach Osten wenden und hier durch den Wald gehen. Dann erreicht man nach nicht allzu langer Zeit wieder eine Lichtung, von der aus man den Anstieg zum Pirschling, einer kleinen Zwischenhöhe vor dem Schönkahler, erblickt. Hat man dies geschafft, ist die weitere Orientierung nicht mehr schwierig. Man sollte darauf achten, im Wald nicht zu weit nach Norden zu laufen.
Anstieg zum Pirschling
Deutlich können wir nun den Gipfelrücken des Pirschling sehen. Wir gehen direkt auf ihn zu. Zunächst geht es nochmal kurz in eine Senke bergab, bevor wir auf der Gegenseite wieder aufsteigen. Hier können wir uns an einem gelben Wegweiser orientieren. Je nach Schneelage ist an diesem eine schmale Brücke zu erkennen, die über einen kleinen Bach führt. Es kann auch sein, dass absolut nichts von einer Brücke oder einem Bach sichtbar ist, dann am besten nur an dem Wegweiser orientieren. Ab hier sieht man meistens dann auch weitere Spuren von anderen Schneeschuh- oder Skitourengänger, wobei einige auch bei Zöblen am Gasthof Zugspitzblick starten. Für uns ist die Tour direkt am Schattwald jedoch reizvoller. Ab nun ist die Orientierung wie bereits gesagt nicht mehr schwierig. Wir nehmen den Gegenanstieg auf uns und staunen einmal wieder, wie schon des Öfteren, über die so ungleich verteilen Schneemassen. Während in dieser Senke oft so viel Schnee liegt, v. a. nach Neuschneefällen, dass man selbst mit Schneeschuhen knietief einsinkt, nimmt sie beim Aufstieg zum Pirschling signifikant ab. Dieser Wiesenrücken ist oft sehr verblasen, sodass wir hier bisher immer nur eine sehr dünne Schneedecke erlebt haben, die fast schon ganz abgelasen ist. Ein Vorteil ist, dass uns dieser wenige Schnee den steilen Anstieg natürlich deutlich erleichtert. Unterhalb des Pirschling steht ein weiterer gelber Wegweiser, der in 30 min. auf besagte Anhöhe und in 1 h (Sommerzeitangabe) auf den Schönkahler führt. In ca. 20 min. haben wir den Anstieg auf den Pirschling geschafft und machen eine kurze Pause. Hier kann man die Aussicht absolut genießen, jedoch meist nie allzu lang, da hier immer ein mehr oder weniger starker Wind weht!
Schönkahler-Gipfel in Sicht
Je nach Schneelage, Temperatur und Wind sind hier die Verhältnisse im Winter immer verschieden. Wir haben hier bereits sehr schöne Eindrücke der Natur sammeln können, als zum Beispiel an einem Tourentag zwar mal ein sehr kalter Wind herrschte, der dafür aber die Tannen und ihre Nadeln und Zapfen in eine wunderbare Schicht aus Eis und Schnee gehüllt hat, die einfach traumhafte, frostige Formen hervorbrachte. Wir folgenen dem Rücken des Pirschling und je weiter wir gehen, desto eher wird der Schnee wieder tiefer. Nun können wir endlich auch den Gipfel des Schönkahlers sehen.
Wir halten uns am Rücken entlang und es folgt ein kurzer Abstieg. Der Weg bis zum Schönkahler sieht von hier aus im Winter mit dem weißen Schnee deutlich länger aus, als er tatsächlich ist – Voraussetzung, man sinkt nicht zu weit ein und ist deshalb nicht allzu langsam unterwegs. Von hier aus bis zum Gipfel haben wir tatsächlich nur noch ca. 30 min.
Wir kommen dem Gipfel näher und können wir auch kleine Abbrüche im Schnee sehen. Hier direkt geht man natürlich auch nicht hoch oder runter, da hier doch kleine Schneerutscher zu erkennen sind. Ansonsten ist diese Tour bei entsprechend gewählter Route sehr lawinensicher. Das folgende ebene Stück bis zum letzten Anstieg auf den Gipfel ist oftmals wieder eher ebenfalls verblasen, oft kommen auch Steine aus dem Schnee heraus. Wir queren die Ebene bis wir einen weiteren Wegweiser erreichen und nun folgt der letzte Anstieg zum Schönkahler, der nicht mehr allzu steil ist. Spätestens hier ist man meist nicht mehr alleine, da einige auch aus dem Engetal bei Pfronsten aufsteigen. Diese Route ist kürzer und mit ca. 600 hm etwas weniger. Wir haben diese noch nie ausprobiert, da wir längere Route bevorzugen.
Schließlich haben wir es geschafft und stehen am Gipfelkreuz des Schönkahlers. Heute haben wir für den Aufstieg ca. 2 h 45 min. gebraucht inkl. mehrere Trink- und Fotopausen. Je Schneelage kann die Zeit gerade bei Wintertouren natürlich variieren. Vom Gipfel haben wir einen sehr schönen Rundumblick – im Norden die flacheren Hügel des Alläuger Voralpenlandes, man sieht u. a. das Wertacher Hörnle und den Sorgschrofen. Im Osten und Süden reicht der Blick bis zum Forggensee, man sieht den Breitenberg und den Einstein.
Wir machen eine kurze Pause etwas unterhalb des Gipfels, wo es deutlich weniger zugig ist.
Abstieg
Dann erfolgt der Abstieg, in dem Fall auf dem gleichen Weg, wie der Aufsteig. Das ist jedoch nicht schlimm, da wir im Abstieg, v. a. zu Beginn, nochmal das wunderschöne Panorama nach Westen vor uns haben, das wir jetzt ohne Anstregung genießen können.
Die herrlich verschneiten Tannen und dieses „Winterwunderland“ begeistert uns erneut, sodass wir auch beim Abstieg noch einige Fotos schießen.
Der kurze kleine Gegenanstieg auf den Rücken des Pirschling geht flott und wir können das Bergpanorama, das uns umgibt, noch von der anderen Sicht genießen.
Der steilere Rücken beim Pirschling hinab geht sehr flott und jetzt wartet noch ein letzter kurzer Gegenanstieg auf uns, bei dem wir die Senke queren, die uns schließlich wieder in den Waldabschnitt führt.
Zurück ist die Wegfindung kein Problem mehr, da wir schlichtweg unseren Spuren folgen können, die inzwischen ausgetretener sind, da nun auch weitere Wanderer unterwegs sind (Voraussetzung natürlich, dass es nicht schneit und die Spur womöglich schon wieder zugeschneit ist). Der Abstieg geht rasch, sodass wir nach ca. 2 h gegen Mittag wieder den Parkplatz erreichen.
Fazit der Schönkahler-Tour
Die Schneeschuhtour auf den Schönkahler von Schattwald aus ist eine unsere Lieblingswintertouren. Ist man hier früh dran, hat man v. a. den ersten Teil meist für sich allein. Die Route ist recht lawinensicher und beinhaltet keine sehr steilen Passagen, steiler sind lediglich der anfängliche Anstieg durch den Wald sowie der nicht allzu lange Anstieg auf den Pirschling. Landschaftlich ist diese Tour im Winter ein Traum, mit wunderschöner Mischung aus winterlichem Wald und tollen Ausblicken ins Tannheimer Tal und darüber hinaus. Eine gewisse Grundfitness sollte man haben und je nach Schneelage kann die Anstrengung sehr unterschiedlich sein. An diesem Tourentag hatten wir Neuschnee und mussten anfangs spuren, was doch auf die Kräfte ging. Sobald wir eine Spur hatten, was ab dem Aufstieg zum Pirschling der Fall war, war der Weg bereits deutlich einfacher zu gehen und man kommt gleich viel schneller voran. Ist einem die gesamte Tour zu lang, lohnt es sich auch bereits, nur auf den Pirschling zu gehen. Auch hier hat man traumhafte Ausblicke und kann eine, unserer Erfahrung nach jedoch zumeist eher zugige, Pause machen. Ist man zum ersten Mal hier unterwegs und kennt das Gelände gar nicht, auch nicht von einer Sommertour, kann die Orientierung ohne Spuren zu Beginn und dann durch den Wald im mittleren Teil der Strecke etwas schwierig werden. In dem Fall wäre es optimal, man geht nicht direkt nach frischem Neuschnee oder nicht allzu früh los, sodass man bereits Spuren hat, an denen man sich orientieren kann.
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