Sonnenkopf zwischen Vorfrühling und spätem Winter
Sonnenkopf zwischen Vorfrühling und spätem Winter

Sonnenkopf zwischen Vorfrühling und spätem Winter

Sonnenkopf „Schnee“schuhtour zwischen den Jahreszeiten

Tourdaten: Länge 15,6 km, Höhe 930 hm
Datum: 27.02.2022

Inhaltsverzeichnis

Start nahe Sonthofen

Sonnenkopf-Tour Start

Neuschnee gab es in letzter Zeit keinen mehr, jedoch verspricht es heute, ein herrlicher Tag zu werden. Nachdem wir nun schon einige Schneeschuhtouren unternommen haben, entscheiden wir uns heute für einen Gipfel, der auch im Sommer sehr schön ist. Nämlich den Sonnenkopf bei Sonthofen. Die Anfahrt ist im Verhältnis kurz und wir parken nahe Sonthofen. Einer der wenigen Parkplätze, die noch kostenlos sind und morgens im Winter noch nicht so stark frequentiert. Das liegt womöglich auch daran, dass die klassische Schneeschuhroute auf den Sonnenkopf eigentlich beim Gasthof Sonneklause beginnt und direkt, z. T. relativ steil, den Wiesenhang zum Gipfel hoch führt. Uns ist es der Startpunkt weiter unten jedoch Wert, somit machen wir zwar knapp 400 hm mehr. Dafür sind wir aber an diesem Tag auch das erste Auto überhaupt und es ist schön ruhig.

Eine Ahnung von Frühling zum Sonnenkopf

Wenig Schnee unterm Sonnenkopf

Wir folgen zunächst dem Fahrweg, der zum Altstädter- sowie Sonthofer Hof führt. Von Schnee ist hier keine Spur mehr, ab und zu an schattigen Stellen ist es noch gefroren, jedoch ist langsam eine Spur in Richtung Frühling zu erahnen. Die Temperaturen sind angenehm. An der Weggabelung, wo eine Fahrstraße in Serpentinen direkt zum Altstädter Hof und links zum Sonthofer Hof führt, entscheiden wir uns für Letzteres, da wir hier weniger im Wald sind und somit mehr Sicht und Sonne haben. Bei genügend Schnee wird die Straße zum Sonthofer Hof auch als Rodelweg genutzt, davon ist heute jedoch nichts mehr übrig.

Sonthofer Hof in Sicht

Dass die Tage wieder länger werden, merkt man auch in der Früh – bereits gegen kurz nach neun sind wir fast am Sonthofer Hof und die Sonne scheint uns bereits ins Gesicht und es kommt uns vor, als ob es schon später am Vormittag wäre. Ab dem Sonthofer Hof haben wir Wiese vor uns und nachdem wir unsere Schneeschuhe ca. 1 h lang im Rucksack geschleppt haben, sind wir froh, unsere Schultern nun entlasten zu können! Also nichts wie anschnallen, jetzt fühlt es sich wieder an, wie auf einer Schneeschuhtour!

Schneeschuhe bereit ab dem Sonthofer Hof

Auf dem Weg zum Sonnenkopf

Vor uns glitzert der Schnee in der Sonne, der Unterschied, wie der Schnee auf der Straße bereits weggetaut ist und wie gut er sich doch noch auf der Wiese gehalten hat, ist beachtlich. Da wir den Weg vom Sommer kennen, müssen wir nicht lange suchen und laufen direkt querfeldein los über das Glitzerweiß. Herrlich!

Vom Sonthofer Hof aus geht es zunächst erst direkt den Wiesenhügel hoch, bis wir eine kleine Hütte sehen. Dann wenden wir uns nach rechts und queren, dem Sommerweg identisch, hinüber in Richtung Altstädter Hof. Bald kommen wir wieder in den Schatten – schade! Wobei der Vorteil natürlich ist, dass sehr südseitige Touren noch weiter aufgetaut sind und sich der Schnee bei einem nordseitigen Aufstieg wie diesem doch noch wesentlich länger hält.

Bevor wir den Altstädter Hof erreichen, passieren wir nochmal eine kleine Hütte. Inzwischen wird auch die Aussicht mehr, mit Blick ins Illertal und nach Sonthofen schauen wir direkt in den sich ankündigenden Frühling im Tal – alles grün! Weiter oben jedoch sind die Gipfel noch alle weiß, so auch die Nagelfluh- und Hörnerkette die uns gegenüber liegt.

Willkommen im Winter, motiviert zum Sonnenkopf!

Winterlandschaft ab hier

Ab dem Altstädter Hof folgen wir dem mäßig steigenden Weg Richtung Sonnenkopf, der gut beschildert ist. Wir kommen dabei wieder in den Wald, passieren ein kurzes steileres Stück und kommen somit immer höher. Ohne Schneeschuhe wäre der Weg nun definitiv sehr mühselig!

Im sog. Hühnermoos erreicht uns wieder die Sonne. Die freien Flächen sind im Sommer ein Hochmoor, auch im Winter sollte man hier auf die Beschilderung des Naturschutzgebietes achten – bitte den Weg am Kamm entlang wählen und nicht weiter unten mitten hindurch. Der kommende Anstieg ist relativ knackig, hier meistern wir das steilte Stück der Tour. Am Kamm haben wir einen wunderschönen Blick auf die hohen Berge wie Rotspitze und Daumen, von denen uns das Retterschwanger Tal trennt. Besonders schön sind heute auch die Schneewirbel, die dort zu sehen sind – in dieser Höhe muss wohl noch ein deutlich stärkerer Wind gehen!

Endspurt, Sonnenkopf wir kommen!

Schneewirbel zum Sonnenkopf

Der folgende Anstieg ist zwar bereits gespurt, jedoch trotzdem ziemlich anstrengend, da wir beim Tritt in die bereits vorhandenen Spuren immer wieder nach unten sinken. Wir setzten neben unseren Beinen auch kräftig unsere Stöcke ein und stehen schließlich oben auf dem Gratrücken, wo erneut ein Wegweiser zum Sonnenkopf deutet. Der steilste Anstieg wäre geschafft! Jetzt gibt es eine kurze Verschnaufpause, da wir eben den Rücken entlang wandern können, links im Blick stets die winterlichen Berge und rechts das Grün im Illertal. Der Wind hat hier oben noch tolle Schneeformationen geschaffen, wie starre Wellen im Ozean.

"Brechende Schneewellen"

Nun erreichen wir die Kreuzung, auf der die typische Winterroute direkt von der Sonneklause aus hoch führt und dementsprechend sind nun auch prompt einige Leute unterwegs. Ganz geschafft ist es noch nicht, es folgt zunächst ein kleiner kurzer Anstieg, links ist bereits ein kleines Kreuz am Wegesrand, das noch bis zur Hälfte unter Schnee liegt. Dann folgt noch ein kürzerer, aber nochmal steilerer Anstieg, bis wir letztendlich den Sonnenkopf erreichen.

Direkt am Gipfelkreuz angekommen, gehen wir noch ein kleines Stück weiter, da wir dann eine noch bessere Aussicht haben und stehen gegen kurz nach elf, nach ca. 2 1/2 h, oben am Gipfel. Wir genießen eine Pause, unser Blick geht hinüber zum Heidelbeer- und Schnippenkopf, auch das Rubihorn kommt im Hintergrund hervor. Im Sommer lässt sich eine schöne Runde über alle drei „Sonnenköpfe“ machen. Im Winter sind die Wege mit Schneeschuhen unserer Meinung nach eher weniger geeignet, wobei die Strecke schon auch im Winter begangen wird. Dann auch öfter mit Grödel.

Unser Ziel ist jedoch der Sonnenkopf selber, für den Winter ein superschönes Ziel. Der Wind wird leider immer stärker und bald frieren unsere Finger ziemlich, sodass wir uns wieder an den Rückweg machen.

Abstieg mit Einkehr im Sonthofer Hof

Beim Abstieg fällt uns direkt nach dem Gipfelkreuz etwas auf. Ein paar Schritte weit ist der Weg sehr steil und schräg geneigt. Hier sind unsere Stöcke wieder mehr als brauchbar. Anstrengender wird es nochmals, als wir ins Hühnermoos runterlaufen. Um nicht zu rutschen, stützen wir uns auch hier nochmal kräftig auf unsere Stöcke und halten gegen. Ab dann ist es gar nicht weit, bis wieder zurück am Sonthofer Hof sind. Wir gönnen uns hier noch eine Pause. Der kalte Wind ist das einzig unangenehme, der inzwischen doch sehr stark von Osten bläst!

Den restlichen Weg tragen wir unsere Schneeschuhe wieder hinunter. Als wir am Auto ankommen ist wieder etwas mehr vom nahenden Frühling zu spüren. Wir blicken nochmal zurück auf unseren heutigen Gipfel, der im Winter mindestens so reizend wie im Sommer ist.

Fazit der Sonnenkopf-Tour

Eiskristalle auf dem Sonnenkopf

Bei der Schneeschuhtour auf den Sonnenkopf sollte die Schneelage beachtet werden, v. a. da der Weg unten nicht über Wiesen, sondern einen Fahrweg führt. Geg. muss man die Schneeschuhe zunächst länger im Rucksack tragen, wenn man sich darauf einstellt, ist das aber kein Problem. Da der Anstieg nordseitig ist, eignet er sich gut, wenn es auch längere Zeit nicht mehr geschneit hat, da hier einfach deutlich mehr Schatten ist und sich der Schnee somit viel länger besser hält.

Die Aussicht beschränkt sich bis zum Altstädter Hof zunächst auf das Illertal, ab dem Hühnermoos kommen dann auch die Gipfel jenseits des Retterschwanger Tals hervor und der Kontrast zwischen „Flachland“ und Gipfel ist beeindruckend. Hat man den steilsten Anstieg durch das Hühnermoos geschafft, ist der restliche Weg auch von der Aussicht her sehr schön und auf dem Sonnenkopf findet man sicher ein schönes und sonniges Plätzen für eine Pause.

Am Rückweg bietet sich eine Pause am Sonthofer Hof an, im Winter ist dieser nur am Wochenende bewirtschaftet, bietet aber eine schöne Sonnenterrasse – und ist bei weniger Wind sicherlich auch noch gemütlicher! Eine kürzere Variante der Tour beginnt wie erwähnt ab der Sonneklause, hier geht es einfach den Wiesenhang, z. T. steil durch Wald, hinauf. Der Weg eignet sich sowohl für Schneeschuh- als auch Skitouren, die Höhenmeter beschränken sich dann auf gut 600, zudem ist die Strecke deutlich kürzer.

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